Kultur im Kloster

Restaurierung und Digitalisierung

Neuzeller Passionsdarstellung vom Heiligen Grab

Der gesamte Passionszyklus umfasst 15 Szenen vom biblischen Geschehen um Jesus Verhaftung, Leid, Tod und auch Auferstehung. Seit 1997 werden die 229 barocken Teile der Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab bestehend aus Holztafeln und Leinwänden erforscht, konservatorisch aufgearbeitet und seit 2015 dauerhaft im eigens angelegten Museum ausgestellt. Durch das Engagement Vieler (- Förderer, Wissenschaftler, Denkmalpfleger, Restauratorinnen, Gästeführer, Mitarbeiter Künstler etc. -) kann das Neuzeller Kulissentheater nach aufwendigen Restaurierungsabschnitten wieder Besucher, Gläubige und Künstler in seinen Bann ziehen.

 

weiterlesen

Die ersten umfangreichen Arbeiten waren aufwendige Entgiftungen der mit Holzschutzmittel behandelten Objekte. Die erste restaurierte Szene „Judaskuss“ im Bühnenbild „Garten“ wurden bereits im Refektorium für kurze Zeit aufgestellt. 

Von einem originalen Papiermodell (mit Notizen und Unterschrift) wissen wir, dass 1751 der damalige Abt Gabriel den Künstler Josef Felix Seifrit mit dem Bau von diesem monumentalen Passionszyklus beauftragt hat. Die über 250 Jahre alten Originale haben die Zeiten im Kloster gemeinsam überdauert und im Museum Himmlisches Theater eine neue Heimat gefunden.

In Größe, Anzahl und Qualität gelten die barocken Neuzeller Figuren- und Kulissendarstellungen europaweit als einmalig. Die Holzfiguren mit den biblischen Zitaten vermitteln in jeder Szene eine thematische und moralische Botschaft und die künstlerische Wirkung der Neuzeller Passionsdarstellungen kann bis heute begeistern.

Aktuell (2021) beginnt ein fünfjähriges Restaurierungsprojekt der restlichen zwölf noch unrestaurierten Szenen und Bühnenbilder. Die aus der Mode geratenen und seltenen Passionsszenen in barocker Kulissenform können nur Dank langfristiger Förderung und dauerhafter Begleitung durch Fachrestauratoren und Landesdenkmalpfleger museal im Wechsel präsentiert werden.

Bis heute sind sich Wissenschaftler nicht im Klaren über den Aufstellungsort und die Aufstellungspraxis. Wurden die monumentalen Passionsszenen in der „Leutekirche“ in der gesamten Fastenzeit gezeigt? Oder waren Sie nur zu den vorösterlichen Andachtstagen in der Stiftskirche sichtbar? Nichts kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, da kaum überlieferte Quellen aus der Klosterzeit dazu zu finden sind. 

Ausblick 2021 – 2025:
4. Restaurierungsabschnitt – abschließende Gesamtrestaurierung
12 Szenen mit 88 Figuren und 2 Bühnenbilder „Palasthof“ und „Kalvarienberg“ bestehend aus 46 großformatigen Kulissenteilen.

Szene 9: „Jesus trägt das Kreuz“
2. Restaurierungsabschnitt (2011-2014), Ausgestellt im MHT 2015-2018
Zentrale Figurengruppe Jesus trägt das Kreuz an Ketten geführt und ist umgeben von Soldaten und Zuschauern. Aufstellung im Museum Himmlisches Theater März 2015 (Eröffnung) bis Mai 2018 (Jubiläumsjahr).

Szene 4: „Jesu vor Kaiphas“ im Bühnenbild „Palast“
3. Restaurierungsabschnitt 2016 - 2018
Aufstellung im Museum Himmlisches Theater mit barocken Beleuchtungskörpern seit Oktober 2018

Förderung der Restaurierungsmaßnahmen durch